ID397
- Figurenkategorie
- Krippe
- ID
- ID397
- Titel
- [Kastenkrippe]
- Beschreibung
- Krippenszenerie in einer Kastenkrippe, Hintergrund blau ausgemalt, auf der Kartusche des Gehäuses steht „Ehre sei Gott in der Höhe“, farbig gefasste Figurengruppe (acht Menschen-Figuren (Maria u. Jesus = 1), sechs Tier-Figuren und vier Putti-Figuren), sechs Menschen-Figuren unter einem Unterstand, zwei Menschen-Figuren außerhalb, Säule, Burganlage im Hintergrund. Siehe auch Anm.
- Material
- Holz
- Höhe mit Sockel (mm)
- 280
- Datierung nicht vor
- 21. November 1868
- Datierung nicht nach
- 24. Dezember 1917
- Anmerkungen
-
Ehemals im Besitz des Tiroler Volkskundlers, Kunstgeschichtlers und Sammlers Hans Hochenegg (1894-1993), von den Erben später verkauft, Verbleib unbekannt (Auskunft seines Sohnes Dr. Christoph Hochenegg, 2024). Die Aufnahmen der Krippe stammen aus der Foto-Dokumentation, die für die Zeiller-Ausstellung 1996 von Erika Wimmer angelegt wurde (vgl. Beitrag zu Zeiller, im Druck). Zu Datierung und Beschreibung vgl. Peter Liebenrain (d.i. Hans Hochenegg): Bildhauer Ottomar Zeiller, ein vergessener Krippenschnitzer, in: Haller Lokalanzeiger, 11.01.1958: „Eine kleine Kastenkrippe mit etwa 3 cm hohen Figuren besitze ich.“ Er sei 1917 an die rumänische Front versetzt worden und dort auf den „lieben Innsbrucker Kameraden, Rechtsanwalt Dr. P.“ getroffen, der ihm von dem „hochbegabten, aber etwas eigenartigen Verwandten seiner Frau“ erzählt habe. Er habe diesen dann gebeten, an Zeiller wegen einer Krippe für ihn zu schreiben, die Zeiller kurz vor Weihnachten abgeliefert habe: „Meine Mutter wußte nichts von meiner Bestellung und war erstaunt, als sich aus dem Tuch ein Kästchen schälte, das geöffnet eine Weihnachtskrippe zeigte. Es seien nette Figuren in altdeutscher Art und im Hintergrunde stehe eine Burg, ähnlich der zu Sand in Taufers. Ein paar herzige Engel flicken das Dach der armseligen, an eine Säule gelehnten Hirtenhütte, um die Hl. Familie vor Kälte und Nässe zu schützen, andere musizieren.“
1968 nennt Hochenegg im Inventar seiner Sammlung unter der Rubrik Kunstgewerbe: „Kastenkrippe, 28 cm hoch, mit Figürchen nach altdeutscher Art. Geschnitzt 1917 von Ottomar Zeiller (1868-1921), der älter als Ludwig Penz und Josef Bachlechner ein Bahnbrecher der Krippenkunst im Stil der Heimat war.“
Bei „Rechtsanwalt Dr. P.“ handelt es sich um Ekkehard Pesendorfer, seit 1917 verheiratet mit der Tochter von Zeillers Schwester Julia Zeiller (verh. Wiedner), Gertrud Wiedner.
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